Jährlich kämpfen etwa 105.000 österreichische Haushalte mit Wasserschäden. Undichte Leitungen, Schäden im Dachbereich und offene Fugen im Badezimmer sind nur einige Ursachen für diese Probleme. Doch wie erfolgt eine schnelle Trocknung nach einem Wasserschaden? Welche Schritte umfasst die Sanierung? Und wie lassen sich Wasserschäden verhindern?
Ursachen von Wasserschäden
Wasserschäden werden oft mit Hochwasser oder Überflutungen in Verbindung gebracht. Es gibt jedoch häufiger kleinere Wasserschäden, die im Haus oder durch Gebäudeschäden entstehen. Diese Schäden können plötzlich auftreten oder sich langsam über einen längeren Zeitraum entwickeln.
Während große, plötzliche Schäden normalerweise schnell erkannt und behoben werden können, sind Schäden durch langsame Wasserlecks schwerer zu entdecken. Oft wird der Schaden erst bemerkt, wenn bereits Folgeschäden aufgetreten sind.
Die Ursache eines Schadens kann offensichtlich sein, wie z.B. ein verstopftes Abflussrohr oder ein Rohrbruch. Es kommt jedoch häufig vor, dass man zwar Feuchtigkeit feststellen kann, aber nicht weiß, woher das Wasser stammt. In solchen Fällen ist es ratsam, eine Fachfirma für Wasserschadensanierung zu kontaktieren. Diese kann den Feuchtigkeitsgehalt in der Bausubstanz messen und mit speziellen Geräten Lecks aufspüren. Die Erfahrung der Techniker kann die Suche oft beschleunigen.
Wasserschäden vorbeugen
Wasserschäden stellen für viele Hausbesitzer eine ernsthafte Bedrohung dar und können zu erheblichen finanziellen Verlusten führen. Daher ist es wichtig, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um solche Schäden zu vermeiden.
- Regelmäßige Inspektionen: Überprüfen Sie Rohre, Wasserleitungen und Armaturen auf undichte Stellen oder Schäden.
- Wartung von Sanitäranlagen: Achten Sie darauf, Toiletten, Waschbecken und Duschen regelmäßig zu warten, um undichte Stellen frühzeitig zu erkennen.
- Frostschutzmaßnahmen: Isolieren Sie wasserführende Leitungen in ungeheizten Bereichen und stellen Sie sicher, dass die Heizung im Winter in Betrieb ist, um Frostschäden zu verhindern.
- Wasserwarnsysteme: Installieren Sie Wasserwarnsysteme, die undichte Stellen erkennen und Benachrichtigungen senden können.
- Richtiger Umgang mit Wasserquellen: Verwenden und überwachen Sie Waschmaschinen, Geschirrspüler und Wasserhähne ordnungsgemäß, um Überlaufen oder Leckagen zu vermeiden.
- Notfallvorsorge: Halten Sie wichtige Kontaktdaten von Sanitär- und Versicherungsunternehmen griffbereit, um im Falle eines Wasserschadens schnell reagieren zu können.
- Unwetter und Starkregen: Wie Sie Ihr Ihr Zuhause schützen erfahren Sie in unserem Ratgeber
- Dach dicht halten
Durch die Umsetzung dieser simplen Vorbeugemaßnahmen können Sie das Risiko von Wasserschäden deutlich reduzieren.
Sofortmaßnahmen bei Wasserschäden
Nach einem Wasserschaden können Sie sofort handeln, um den Schaden zu begrenzen und die Situation zu verbessern. Beispielsweise können folgende Maßnahmen in Abhängigkeit der Größe und Art des Wasserschaden sinnvoll sein:
- Umgebung absichern, indem Sie die Stromversorgung im betroffenen Bereich ausschalten und die Hauptwasserleitung sperren, um weiteren Wassereintritt zu verhindern.
- So viel Wasser wie möglich mit Handtüchern oder einem Nasssauger entfernen und verbessern Sie die Luftzirkulation, indem Sie Fenster und Türen öffnen.
- Dokumentieren Sie den Schaden mit Fotos oder Videos und heben Sie Möbel und andere Gegenstände an, um sie vor weiterem Wasserschaden zu schützen. Lesen Sie hier alle Tipps zu Sofortmaßnahmen bei Wasserschäden und zu professioneller Hilfe.
Vor der Sanierung des Schadens muss die Ursache gefunden werden
Sobald Sie einen Wasserschaden im Haus bemerken, informieren Sie zuerst die Hausverwaltung. Denn eine Wasserschadensanierung ist immer ein Fall für den Profi und ist im Regelfall von der Versicherung gedeckt. Sollte die Ursache des Schadens nicht sofort erkennbar sein, wie es beispielsweise bei einem Rohrbruch der Fall ist, kann es sich um ein Leck in der Wasserleitung, der Heizungsleitung oder einem Abflussrohr handeln. Auch wenn diese Art von Rohren im Gebäude gut verbaut sind, ist es dennoch nicht zwingend notwendig, Wände und andere Bauteile aufzureißen, um das Leck zu finden. Es gibt viele Verfahren, die eine zerstörungsfreie Leckortung ermöglichen: (Wärme-)Kameras, Druckproben oder akustische Verfahren finden die beschädigten Stellen, ohne Bauteile zu zerstören. Liegt kein Leitungsschaden vor, können beispielsweise Schäden am Hausdach, der Dämmschicht, undichte Fugen oder fehlerhafte Verdichtungen an Kellerwänden für den Wasserschaden verantwortlich sein.
Trocknung der feuchten Bauteile
Ist die Ursache des Wasserschadens im Haus lokalisiert, gilt es, die richtige Methode zu finden, das Wasser aus den betroffenen Bauteilen, wie Wände, Fußböden, Hohlräume oder Decken, zu trocknen. Für die Trocknung müssen durchnässte Tapeten sowie Bodenbeläge entfernt und der Putz abgeschlagen werden.
Je nachdem, in welchen Bauteilen sich die Feuchtigkeit befindet, gibt es verschiedene Trocknungsverfahren. Kondens- oder Adsorptionstrockner entziehen vorrangig der Luft die Feuchtigkeit.
So trocknen mit der Zeit auch die feuchten Bauteile. Ventilatoren beschleunigen die Entfeuchtung. Auch das Einblasen warmer Luft in Wände und Böden ist eine effektive Methode, sie schnell zu trocknen. Ein kleiner Nachteil ist, dass es weiterer Löcher bedarf, damit die warme Luft wieder entweichen kann.
Die Austrocknung der feuchten Wände dauert je nach Schadensbild zwischen 2 und 8 Wochen. Zwischendurch misst das Team immer wieder die Restfeuchte in den Bauteilen, um sobald wie möglich mit der Sanierung fortfahren zu können.
Die abschließenden Sanierungsmaßnahmen
Sind alle Bauteile getrocknet, kommt es auf die Schwere und die Art des Wasserschadens an, welche weiteren Sanierungsmaßnahmen bevorstehen. Manchmal reicht es, den Putz, der im Rahmen der Sanierung abgeschlagen wurde, wiederherzustellen und auszumalen. Bei schweren Schäden müssen eventuell Boden- und Wandbeläge im Raum erneuert werden. Spät entdeckte Wasserschäden haben unter Umständen zu Schimmelbildung geführt. Auch dieser gehört fachgerecht entfernt, um die Wohngesundheit sicherzustellen.
Was es bei Schimmel in der Wohnung zu beachten gilt und welche Mythen rund um Schimmel kursieren, haben wir in unserem letzten Blogbeitrag für Sie zusammengefasst!
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Kann ein Wasserschaden von alleine trocknen?
Selbst wenn ein Wasserschaden oberflächlich trocken erscheint, bedeutet das nicht, dass er vollständig getrocknet ist. Feuchtigkeit kann sich in den Wänden, Böden und anderen Materialien ansammeln, was zu Schimmelbildung und strukturellen Schäden führen kann. Es ist wichtig, professionelle Trocknungsmaßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass alle betroffenen Bereiche gründlich getrocknet werden und potenzielle Folgeschäden vermieden werden.