Heizung einstellen: So geht’s richtig

Zuletzt aktualisiert am 18 Jan, 2024 | Ratgeber, Ratgeber bei Rohr- & Heizungsleitungschaden

Mit wachsendem Umweltbewusstsein rückt die präzise Einstellung von Heizsystemen in den Fokus. Ein optimal justiertes Heizungssystem gewährleistet angenehme Raumtemperaturen und trägt maßgeblich zur Reduzierung von Heizkosten und Energieverbrauch bei. Gezielte Anpassungen bieten die Chance, Wohnkomfort zu steigern und einen nachhaltigen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

Das sollten Sie beim einstellen Ihrer Heizung beachten

Moderne Heizsysteme regulieren die Wohlfühltemperatur effektiv, erfordern lediglich minimale Wartung und zeichnen sich durch einen sparsamen Energieverbrauch aus – unter der Bedingung: präzise Heizungseinstellungen. Eine entscheidende Rolle für die Effizienz spielt hierbei die optimale Vorlauftemperatur, die sowohl dem individuellen Nutzungsverhalten als auch den übrigen Heizkomponenten angepasst sein sollte. Durch diese Abstimmung lässt sich das Maximum an Effizienz aus Ihrer Heizung herausholen, was nicht nur der Umwelt zugutekommt, sondern auch Ihre Haushaltskosten schont.

Grundlegende Elemente der Heizungssteuerung

Die grundlegenden Elemente der Heizungssteuerung umfassen das Thermostat, den Heizkörperregler und Zeitschaltuhren. Diese spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulation der Raumtemperatur, der Steuerung der Wärmeabgabe von Heizkörpern und der programmierbaren Zeitsteuerung des Heizsystems. Ein effektives Zusammenspiel dieser Elemente ist essenziell für eine optimale Heizungssteuerung und Energieeffizienz im Wohnbereich.

Heizung richtig einstellen: Schritt für Schritt Anleitung

Schritt 1: Individuelle Bedürfnisse analysieren und Raumtemperaturen anpassen

Die Gestaltung der Raumtemperaturen in einem Zuhause ist nicht nur eine Frage des persönlichen Wohlbefindens, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle für die Energieeffizienz und den Komfort. Die Wahl der richtigen Temperaturen für verschiedene Wohnbereiche beeinflusst nicht nur den Energieverbrauch, sondern auch unsere Lebensqualität. In diesem Überblick werfen wir einen Blick auf empfohlene Raumtemperaturen:

  • Wohnbereich: Empfohlen sind 20°C, jedoch sollte der individuelle Wohlfühlfaktor berücksichtigt werden. Ein Pullover kann helfen, bevor die Heizung erhöht wird.
  • Arbeitsräume und Schlafzimmer: Für einen gesunden Schlaf und leichteres Arbeiten sind 15 bis 18°C ausreichend. 
  • Bad: Die ideale Temperatur im Bad beträgt 23°C. Reduzierte Temperaturen erfordern vermehrtes Lüften, um Feuchtigkeitsprobleme und Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Küche: Durch Kochen und Geräteabwärme reicht eine Raumtemperatur von 18°C in der Küche aus.

Schritt 2: Thermostate prüfen und einstellen

  • Überprüfen Sie alle Thermostate in Ihrem Zuhause. Stellen Sie sicher, dass sie richtig funktionieren und auf die gewünschte Temperatur eingestellt sind.
  • Verwenden Sie programmierbare Thermostate, um unterschiedliche Temperatureinstellungen für verschiedene Tageszeiten einzurichten. 

Schritt 3: Heizung entlüften

Eine unabdingbare Voraussetzung für die effiziente Nutzung der Heizenergie besteht in einer vollständig entlüfteten Heizungsanlage. Trotz des grundsätzlich geschlossenen Systems sammelt sich stets Luft in den Heizkörpern an, insbesondere in den oberen Etagen. Um diese zu entfernen, empfiehlt es sich, sämtliche Thermostate der Heizkörper vollständig zu öffnen, damit die Luft entweichen kann.

 

Eine ausführliche Anleitung wie Sie Ihre Heizkörper richtig entlüften finden Sie in unserem Ratgeber .

 

Schritt 4: Vorlauftemperatur einstellen

Damit Ihre Heizung effektiv arbeitet und die gewünschte Wärme erreicht wird, spielt die Vorlauftemperatur eine entscheidende Rolle. Sie sollte so eingestellt werden, dass trotz Wärmeverlusten auf dem Weg vom Wärmeerzeuger zur Heizfläche ausreichend warmes Heizwasser bei Heizkörpern oder in der Fußbodenheizung ankommt.

Die Vorlauftemperatur definiert die Temperatur, mit der Heizwasser im Heizkreislauf zu den Verbrauchern gelangt. Es gilt grundsätzlich: Je höher die Vorlauftemperatur, desto größer der Energieaufwand. Bei schlechter Wärmedämmung und niedrigen Außentemperaturen muss die Vorlauftemperatur entsprechend höher sein, um die Verbraucher ausreichend zu beheizen. Eine gezielte Anpassung sorgt somit für optimale Leistung und spart Energie.

 

Schritt 5: Nachtabsenkung einstellen

Die Nachtabsenkung ermöglicht eine zeitweise Reduzierung der Vorlauftemperaturen, um Energie zu sparen. Während dieser Phase sinkt die Wärmeabgabe, und die Raumtemperaturen fallen leicht. Dies dient dazu, den Energieverbrauch des Gebäudes in kälteren Außenumgebungen zu minimieren. Die Heizung wird vor der geplanten Nutzung ausreichend lange hochgefahren, oft sogar etwas mehr, um die gewünschten Raumtemperaturen schnell wieder zu erreichen.

  • Absenkzeiten bei Zentralheizungen einstellen

An Ihrer zentralen Heizungsanlage können Sie die Nutzung der Nachtabsenkung problemlos einrichten. Hier definieren Sie Absenkzeit und -temperatur. Bei witterungsgeführter Regelung verschiebt sich die Heizkurve nach unten, während bei raumtemperaturgeführter Regelung die Heizung die Raumtemperatur direkt berücksichtigt.

  • Heizleistung als Mieter steuern

In Mietwohnungen ohne Zugriff auf die zentrale Heizungsanlage können Mieter Absenkphasen mithilfe programmierbarer Thermostaten einstellen. Diese Geräte überwachen die Raumtemperatur und reduzieren die Heizleistung zu vorher festgelegten Zeiten.

 

Schritt 6: Heizkurve verstehen und richtig einstellen

Die Heizkurve ist ein Parameter in Heizungsanlagen, der die Vorlauftemperatur in Abhängigkeit von der Außentemperatur steuert. Funktionell gesehen regelt die Heizkurve, wie viel Wärme die Heizungsanlage bereitstellt, um die gewünschte Raumtemperatur bei verschiedenen Außentemperaturen zu erreichen. Bei niedrigen Außentemperaturen erhöht die Heizkurve die Vorlauftemperatur, um mehr Wärme zu liefern, während sie bei höheren Außentemperaturen die Temperatur senkt.

Achte beim Einstellen darauf, dass niedrige Außentemperaturen eine höhere Vorlauftemperatur erfordern. Experimentiere behutsam mit den Einstellungen, um den besten Kompromiss zwischen Effizienz und Komfort zu finden. Vermeide extreme Werte und notiere dir Änderungen, um den Einfluss auf Heizleistung und Raumkomfort zu verstehen. Wenn Unsicherheiten bestehen, ziehe einen Fachmann für eine präzise Anpassung hinzu.

 

Technologische Unterstützungen beim Heizen im Überblick 

Moderne Technologien revolutionieren die Art und Weise, wie wir unsere Heizungen steuern. Intelligente Systeme wie Smart-Home-Technologien spielen eine entscheidende Rolle bei der Optimierung der Heizungsleistung. Diese Innovationen bieten nicht nur eine präzise Kontrolle über den Energieverbrauch, sondern ermöglichen auch Kosteneinsparungen, erhöhten Komfort und tragen zur Umweltfreundlichkeit bei.Erfahren Sie mehr über die wegweisenden Entwicklungen, die unsere Art zu heizen verändern.

  1. Smart-Home-Systeme: Intelligente Steuerungssysteme, die es ermöglichen, Heizungseinstellungen über mobile Apps oder Sprachassistenten zu kontrollieren.
  2. Programmierbare Thermostate: Geräte, die es ermöglichen, Heizzeiten und Temperaturen vorab zu programmieren, um den Energieverbrauch zu optimieren.
  3. WLAN-fähige Thermostate: Thermostate, die über WLAN mit dem Internet verbunden sind, um eine Fernsteuerung und -überwachung der Heizung zu ermöglichen.
  4. Smart Metering: Intelligente Zähler, die Echtzeitinformationen über den Energieverbrauch liefern und so eine präzise Anpassung der Heizungseinstellungen ermöglichen.
  5. Zonale Heizungssteuerung: Systeme, die es ermöglichen, verschiedene Bereiche eines Hauses unabhängig voneinander zu heizen, um eine effiziente Nutzung der Ressourcen zu gewährleisten.

 

Häufige Fehler bei der Heizungseinstellung und wie Sie diese vermeiden 

Häufige Fehler bei der Heizungseinstellung können zu ineffizientem Energieverbrauch, reduziertem Wohnkomfort und Umweltauswirkungen führen.

Hier sind einige weit verbreitet Fehler die Sie auf Alle Fälle vermeiden sollten:


Übermäßiges Hochdrehen des Thermostats: Schnellere Raumtemperatur wird oft fälschlicherweise durch höhere Thermostateinstellungen angestrebt, was zu unnötigem Energieverbrauch führt.

Vernachlässigung der Nachtabsenkung: Das Auslassen der Nachtabsenkung verhindert potenzielle Energieeinsparungen in Zeiten geringer Raumnutzung.

Vermeiden Sie diese Fehler durch:

  • Angemessene Thermostateinstellungen.
  • Aktive Nutzung von Nachtabsenkungen.
  • Bewusste und umsichtige Handhabung der Heizungseinstellungen.
  • Regelmäßige Überprüfung und gegebenenfalls professionelle Wartung.

 

Tipps für die optimale Nutzung von Heizzeiten

Um Energie zu sparen und dennoch einen angenehmen Wohnkomfort zu gewährleisten, ist die optimale Nutzung von Heizzeiten entscheidend. Nutzen Sie die Nachtabsenkung, indem Sie nachts die Raumtemperatur leicht absenken. Konzentrieren Sie das Heizen auf aktiv genutzte Räume und reduzieren Sie die Temperatur in weniger frequentierten Bereichen. Eine regelmäßige Wartung der Heizungsanlage ist wichtig, um die Effizienz zu erhalten. Intelligente Thermostate und Smart-Home-Systeme ermöglichen eine ferngesteuerte Optimierung der Heizung. Passen Sie die Heizzeiten individuell an Ihre täglichen Aktivitäten an, um nur dann zu heizen, wenn es wirklich erforderlich ist. Diese Maßnahmen gewährleisten nicht nur Einsparungen, sondern auch eine effiziente und komfortable Nutzung der Heizungsanlage.

Und zum Abschluss

Die präzise Einstellung von Heizsystemen gewinnt an Bedeutung im Zuge wachsenden Umweltbewusstseins. Ein optimal justiertes Heizungssystem ermöglicht nicht nur angenehme Raumtemperaturen, sondern trägt wesentlich zur Reduzierung von Heizkosten und Energieverbrauch bei. Die Beachtung grundlegender Elemente wie Vorlauftemperatur, Nachtabsenkung und technologischer Unterstützungen wie Smart-Home-Systeme spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die individuelle Anpassung der Heizungseinstellungen an persönliche Bedürfnisse und die Integration moderner Technologien bieten nicht nur mehr Komfort, sondern auch nachhaltige Einsparungen und Umweltschutz. Daher ist es entscheidend, diese Schritte zu beherzigen, um die Effizienz der Heizungsanlage zu maximieren.

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