Heizung richtig einstellen für die Heizsaison

Zuletzt aktualisiert am 9 Oct, 2024 | Ratgeber, Ratgeber bei Rohr- & Heizungsleitungschaden

Wenn der Winter vor der Tür steht, dann wird es Zeit, Ihr Zuhause auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten.
Eine gut gewartete Heizung sorgt nicht nur für wohltuende Wärme, sondern trägt auch dazu bei, Ihre Energiekosten zu senken. Damit Sie die frostigen Tage in wöhliger Wärme genießen können, ist es wichtig, Ihre Heizung winterfit zu machen.

In diesem Ratgeber finden Sie praktische Tipps und wertvolle Informationen, die Ihnen helfen, Ihre Heizung optimal einzustellen.

Warum die Heizungs-Vorbereitung zur Heizsaison wichtig ist

Die Vorbereitung Ihrer Heizung zur Heizsaison ist entscheidend für ein wohlig warmes und gemütliches Zuhause. Eine gut gewartete Heizung bietet folgende wesentliche Vorteile:

  • Effizienterer Betrieb: Eine regelmäßig gewartete Heizung arbeitet effizienter, dies senkt Energiekosten und verlängert die Lebensdauer der Anlage.
  • Minimierung von Risiken: Eine regelmäßige Wartung reduziert das Risiko von Fehlfunktionen und gefährlichen Situationen. Kohlenmonoxidvergiftungen, eine oft unterschätzte Gefahr, können so vermieden werden.
  • Gleichmäßige Wärmeverteilung: Durch rechtzeitige Überprüfung und Einstellung Ihrer Heizungsanlage wird eine gleichmäßige Wärme im gesamten Haus sichergestellt.
  • Vermeidung unerwarteter Ausfälle: Indem Sie potenzielle Probleme frühzeitig erkennen und beheben, werden unerwartete Heizungsausfälle in den kalten Monaten vermieden.
  • Komfort und Sicherheit: Nutzen Sie die Gelegenheit zur Wartung, um ein behagliches und sicheres Umfeld während der kalten Jahreszeit zu gewährleisten.

 

Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Heizen?

Da jeder Mensch Temperaturen unterschiedlich wahrnimmt, gibt es keine allgemeine Regel dafür, wann mit dem Heizen begonnen werden sollte. Allerdings besteht eine allgemeine Richtlinie, dass die Heizung eingeschaltet werden sollte, sobald die Innentemperaturen unter 18 Grad sinken.
Vermieter sind rechtlich dazu verpflichtet, diese Mindesttemperatur zu jeder Jahreszeit zu gewährleisten. Es wird generell empfohlen, die Heizung bei Temperaturen zwischen 12 und 18 Grad Celsius zu aktivieren, obwohl dies abhängig vom energetischen Zustand des Gebäudes und den individuellen Heizgewohnheiten der Bewohner variieren kann.

 

So machen Sie Ihre Heizung winterfit

Um Ihre Heizung optimal auf die kommenden kühlen Monate vorzubereiten, sollten Sie nicht auf wichtige Wartungsarbeiten vergessen. Dazu gehören das Entlüften von Heizkörpern und Fußbodenheizungen, das Überprüfen und gegebenenfalls Nachfüllen des Anlagendrucks sowie die regelmäßige Wartung von Gaskesseln.
Diese Maßnahmen helfen nicht nur, die Effizienz Ihrer Heizung zu steigern, sondern auch, deren Betriebssicherheit während der Heizperiode zu gewährleisten.

 

Heizkörper entlüften

Das Entlüften Ihrer Heizkörper ist ein wichtiger Schritt, um ein angenehmes und gleichmäßiges Raumklima zu schaffen. Wenn sich Luft in Ihrem Heizsystem staut, kann dies dazu führen, dass die Heizkörper nicht richtig warm werden, was nicht nur ungemütlich ist, sondern auch Ihre Energiekosten in die Höhe treiben kann.

Durch regelmäßiges Entlüften stellen Sie sicher, dass die Wärme optimal verteilt wird und Sie es sich in Ihrem Zuhause richtig gemütlich machen können. Wenn Sie wissen möchten, wie das genau funktioniert und welche Dinge Sie dabei beachten sollten, schauen Sie sich gerne unseren Ratgeber “Heizkörper wird nicht warm? Das können Sie tun.” vorbei.
Dort finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die Ihnen hilft, Ihre Heizkörper mühelos zu entlüften.

 

Fußbodenheizung entlüften

Es ist besonders wichtig, Ihre Fußbodenheizung vor der Heizsaison zu entlüften, um sicherzustellen, dass sie effizient und gleichmäßig arbeitet. Luftblasen im System können dazu führen, dass bestimmte Bereiche nicht ausreichend beheizt werden, was den Komfort und die Energieeffizienz beeinträchtigt. Zudem reagiert die Fußbodenheizung nur langsam auf Änderungen der Vorlauftemperatur, da der Boden Wärme speichert.
Daher ist es ratsam, die Nachtabsenkung frühzeitig einzustellen und morgens zeitig mit dem Aufheizen zu beginnen.
Bei der Einstellung der Fußbodenheizung sollte man die Vorlauftemperatur sorgfältig anpassen und sich langsam herantasten. Für eine detaillierte Anleitung zum Entlüften Ihrer Fußbodenheizung finden Sie hilfreiche Tipps in unserem Ratgeber “
Fußbodenheizung entlüften Anleitung

 

Anlagendruck prüfen und gegebenenfalls nachfüllen

Eine korrekte Einstellung des Wasserdrucks ist entscheidend für den reibungslosen Betrieb Ihrer Heizung. Ist der Druck zu niedrig, können die Heizkörper nicht ausreichend Wärme abgeben, und Ihre Räume bleiben kalt. Bei modernen Heizungsanlagen wird in solchen Fällen oft eine Störungsmeldung angezeigt.
Häufig ist ein defektes Ausdehnungsgefäß der Grund für den Druckverlust. Wenn Sie feststellen, dass Sie mehrmals jährlich Wasser nachfüllen müssen, könnte ein Austausch des Ausdehnungsgefäßes eine sinnvolle Lösung sein.

 

Welche Druckeinstellung ist ideal?

Für Einfamilienhäuser wird empfohlen, den Anlagendruck zwischen 1,0 und 2,0 bar einzustellen. Es ist wichtig, dass der Druck niemals unter 1,0 bar fällt. Der optimale Druck variiert je nach Höhenunterschied zwischen der Heizungsanlage (z.B. im Keller) und dem höchsten Heizkörper; rechnen Sie hier mit etwa 0,1 bar pro Meter Höhenunterschied.
Viele Manometer verfügen über Markierungen für den Normalbereich und die maximale Druckgrenze.

Wenn Sie noch nie Heizungswasser nachgefüllt haben, lassen Sie sich bitte von einem Profi helfen oder ziehen Sie eine professionelle Beratung in Betracht.

 

Wartung von Gaskesseln

Die regelmäßige Wartung von Gaskesseln ist nicht nur empfehlenswert, sondern auch gesetzlich vorgeschrieben, unabhängig davon, wie alt das Gerät ist.
Idealerweise sollte diese Wartung einmal jährlich erfolgen, und zwar bevor der Heizkessel zu Beginn der Heizperiode wieder aktiviert wird.
Es lohnt sich, einen Wartungsvertrag mit einem qualifizierten Fachbetrieb abzuschließen, da einige dieser Verträge sogar zwei Wartungen pro Jahr umfassen. 

 

Im Rahmen der Wartung wird der Heizkessel umfassend gereinigt, der Gehalt an Kohlenmonoxid gemessen (da zu hohe Werte gesundheitliche Risiken für die Bewohner darstellen können) und defekte Teile werden ausgetauscht.

 

Raumtemperatur optimieren: So fühlt sich jeder wohl

Die ideale Raumtemperatur ist abhängig von der spezifischen Nutzung und den strukturellen Eigenschaften eines Raumes. In häufig frequentierten Bereichen wie Wohnzimmern sind tendenziell höhere Temperaturen angebracht, um eine angenehme und gemütliche Atmosphäre zu schaffen.
Hingegen können in selten genutzten Räumen niedrigere Temperaturen sinnvoll sein, um Energie zu sparen. Nachfolgend finden Sie empfohlene Temperaturrichtlinien für verschiedene Raumtypen

 

Küche

In der Küche sollte die Temperatur zwischen 18 und 20 Grad liegen. Hier tragen zusätzliche Wärmequellen, wie Herd und Kühlschrank, zur Temperatur bei, sodass die Heizung nicht übermäßig hoch eingestellt werden muss.

 

Badezimmer

Im Badezimmer ist eine höhere Temperatur von 22 bis 24 Grad optimal, damit nach dem Duschen oder Baden kein Kältegefühl entsteht. Hier ist es besonders wichtig, regelmäßig zu lüften, um das Risiko von Schimmelbildung durch die hohe Luftfeuchtigkeit zu minimieren.

 

Schlafzimmer

Im Schlafzimmer sollte die Temperatur zwischen 16 und 19 Grad liegen, um erholsame Nächte zu gewährleisten. Ist der Raum tagsüber auch als Arbeitszimmer genutzt, kann die Temperatur entsprechend angepasst werden.
Achten Sie darauf, dass die Temperatur nicht unter
14 Grad fällt, um Schimmelbildung zu vermeiden. Morgens und abends sollte gut gelüftet werden, um überschüssige Feuchtigkeit abzuführen.

 

Wohn- und Arbeitszimmer

Im Wohnzimmer, dem Herzstück Ihres Zuhauses, verbringen wir viel Zeit mit Familie und Freunden. Daher ist es wichtig, eine angenehme Raumtemperatur von 20 bis 22 Grad zu schaffen, die für eine einladende Atmosphäre sorgt. Diese wohlige Wärme unterstützt nicht nur die Entspannung beim Verweilen, sondern fördert auch eine angenehme Kommunikation.

In Haushalten mit kleinen Kindern ist es ratsam, die Temperatur auf etwa 24 Grad zu erhöhen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Kleinen in einer behaglichen Umgebung spielen und entspannen können.

Für das Arbeitszimmer gilt dasselbe: Eine angenehme Temperatur steigert die Konzentration und Produktivität. Eine wohlige Wärme sorgt dafür, dass Sie sich auch während langer Arbeitsstunden wohlfühlen und Ihre Aufgaben mit Leichtigkeit meistern können.

Flur und Treppenhaus

In Flur und Treppenhaus genügt eine Temperatur von etwa 15 Grad. Wenn die Umstände günstig sind, kann im Treppenhaus sogar eine Temperatur von 7 bis 10 Grad ausreichend sein, was nicht nur energieeffizient ist, sondern auch die Heizkosten senkt.

 

Worauf Sie beim Temperatureinstellen achten sollten

Die richtige Einstellung der Heizungstemperatur beginnt beim Heizkörperthermostat. Viele Menschen sind der Meinung, dass ein höherer Wert am Thermostat zu einer schnelleren Erwärmung des Raumes führt. Diese Annahme ist jedoch irreführend, denn die Heizung reguliert lediglich die Zieltemperatur, die sie erreichen soll.

Das übermäßige Aufdrehen des Thermostats führt lediglich dazu, dass unnötig Energie verschwendet wird, ohne dass die gewünschte Temperatur schneller erreicht wird. Es ist wichtig zu wissen, dass die Zahlen auf dem Thermostat keine exakten Temperaturen anzeigen. Der Grund dafür liegt in der Konstruktion der Heizkörper und deren Anbringung: In einigen Fällen kann es zu einem Wärmestau kommen, der den Thermostat veranlasst, die Heizleistung zu reduzieren, selbst wenn die gewünschte Temperatur von 22 Grad bereits erreicht ist.

Achten Sie also darauf, das Thermostat auf eine moderate Stufe zu stellen, um sowohl Energie zu sparen als auch eine angenehme Raumtemperatur zu gewährleisten.

 

So sparen Sie Energie beim Heizen

  • Thermostate richtig einstellen: Nutzen Sie die Thermostate an den Heizkörpern sinnvoll. Stellen Sie die gewünschte Temperatur ein, ohne übermäßiges Aufdrehen. Jeder Grad weniger kann die Energiekosten erheblich senken.
  • Räume bedarfsgerecht heizen: Halten Sie die Temperatur in weniger genutzten Räumen niedriger. Während das Wohnzimmer etwas wärmer sein sollte, können Flure und Abstellräume kühler bleiben.
  • Isolierung überprüfen: Überprüfen Sie die Fenster und Türen auf Zugluft und dichten Sie diese gegebenenfalls ab. Gut isolierte Räume behalten die Wärme besser und reduzieren den Heizbedarf.
  • Heizzeiten optimieren: Stellen Sie die Heizzeiten so ein, dass die Heizung nur dann läuft, wenn Sie zu Hause sind. Nutzen Sie programmierbare Thermostate, um die Temperatur automatisch anzupassen.
  • Möbel richtig platzieren: Achten Sie darauf, dass Heizkörper nicht von Möbeln oder Vorhängen blockiert werden. Eine ungehinderte Wärmeverteilung sorgt für eine effizientere Nutzung der Heizleistung.
  • Vorhänge und Jalousien nutzen: Nutzen Sie Vorhänge, um in der Nacht die Wärme im Raum zu halten, und öffnen Sie sie tagsüber, um Sonnenwärme hereinzulassen.
  • Regelmäßige Wartung: Lassen Sie Ihre Heizungsanlage regelmäßig warten. Ein gut gewarteter Kessel arbeitet effizienter und sorgt für eine bessere Wärmeverteilung.

 

So lüften Sie richtig in der Heizperiode

Richtiges Lüften ist während der Heizperiode entscheidend, um ein gesundes Raumklima zu schaffen und Schimmelbildung vorzubeugen. Eine effektive Methode ist das Stoßlüften, bei dem Sie die Fenster für etwa 5 bis 10 Minuten weit öffnen, um frische Luft hereinzulassen und die feuchte Luft schnell nach außen zu befördern.
Diese Methode sorgt dafür, dass die Wände nicht auskühlen und die Heizkosten nicht unnötig in die Höhe getrieben werden.

Generell gilt: In Räumen, in denen viel Feuchtigkeit entsteht, wie Küche und Badezimmer, ist regelmäßiges Lüften besonders wichtig. Schimmel kann sich bereits ab einer relativen Luftfeuchtigkeit von über 60 % bilden, daher ist es ratsam, nach dem Kochen oder Duschen umgehend zu lüften.

 

Luftentfeuchter bei zu hoher Luftfeuchtigkeit

Wenn die Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumen hartnäckig hoch bleibt und das Lüften allein nicht ausreicht, kann ein Luftentfeuchter eine effektive Lösung sein. Diese Geräte helfen, überschüssige Feuchtigkeit aus der Luft zu ziehen und die relative Luftfeuchtigkeit auf ein gesundes Niveau zu senken. Ideal ist eine Luftfeuchtigkeit von etwa 40 bis 60 %.

Abschließend lässt sich sagen,…

…dass eine optimale Heizsaison nicht nur von einer gut funktionierenden Heizung abhängt, sondern auch von einer durchdachten Einstellung der Raumtemperaturen und dem richtigen Lüftungsverhalten. Indem Sie Ihre Heizkörper entlüften, die Anlagendruck prüfen und die Temperatur gezielt anpassen, können Sie sowohl den Komfort in Ihrem Zuhause erhöhen als auch Energiekosten sparen. Zudem ist es wichtig, bei hoher Luftfeuchtigkeit geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um Schimmelbildung vorzubeugen. Mit diesen praktischen Tipps sind Sie bestens gerüstet, um die kalte Jahreszeit in einem warmen und gesunden Umfeld zu genießen.

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