Smartphones, E-Zigaretten & elektrisches Kinderspielzeug – sie alle haben eines gemeinsam, nämlich einen Akku. Im Jahre 2021 wurde laut Statistiken jeder dritte Brandschaden in Niederösterreich von elektrischer Energie, Wärmeenergie oder Selbstentzündung – welche auf Akkus zurückzuführen ist – ausgelöst. Insbesondere sogenannte „Lithium-Ionen-Akkus“ sind heutzutage in unzähligen Alltagsgegenständen die standardmäßig verbauten Akkus. Die Lithium-Ionen-Technologie hat seit den 90er Jahren den Markt dank ihrer positiven Eigenschaften erobern können: Im Vergleich zu Lithium-Batterien sind Lithium-Ionen-Akkus wesentlich langlebiger, wiederaufladbar und haben eine größere Speicherkraft der Energie. Doch solche Akkus bringen bei falscher Lagerung und unachtsamen Umgang auch einige Risiken mit sich. Wie Sie im Ernstfall richtig mit einem Lithium-Ionen-Akku-Brand umgehen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Risiko & Ursachen eines Akku-Brands
Zwar werden Lithium-Ionen-Akkus unter strengen Sicherheitsstandards produziert, völlig ausschließen kann man einen Akku-Brand jedoch nicht, da Lithium ein sehr leicht-entzündbares Metall ist. Folgende Ursachen können im schlimmsten Falle zu einem Brand oder Explosion des Lithium-Ionen-Akkus führen:
1. Überladung
Überladungen von Lithium-Ionen-Akkus entstehen, wenn das falsche Ladegerät zum Aufladen des Akkus verwendet wird. Eine zu hohe Spannung kann den Akku überhitzen, beschädigen und sogar entflammen lassen. Es sollte daher immer das vom Hersteller mitgelieferte Ladegerät (auf Kennzeichnung achten!) verwendet werden, um die Sicherheitsrisiken während des Ladevorgangs zu minimieren. Im Übrigen steigt die Anfälligkeit für einen Lithium-Ionen-Akku-Brand, um so mehr dieser aufgeladen ist. Beispielsweise Smartphones oder Batterien sollten nicht am Strom stecken gelassen werden, wenn diese voll aufgeladen sind. Wie ladet man Lithium-Ionen-Akkus richtig? Akkus sollten bestenfalls auf einer nicht-brennbaren Unterlage und immer unter Beobachtung – d.h. nicht in der Nacht – aufgeladen werden.
2. Tiefenentladung
Zu einer Tiefenentladung kommt es dann, wenn ein Akku längere Zeit nicht in Verwendung war, am Ende seiner Lebensdauer ist und die sogenannte „Entladeschlussspannung“ unter den zum Laden benötigten Grenzwert gefallen ist. Bei erneutem Versuch den Lithium-Ionen-Akku zu laden, kann es zu einer brandgefährlichen Explosion kommen. Sollte sich ein Akku nicht mehr aufladen lassen, sollte die Ursache von einem Experten abgeklärt werden und nicht mit riskanten Hausmitteln repariert werden.
3. Mechanischer Defekt
Quetschen, Stöße, ein Fall auf den Boden oder eine Kollision – bei beschädigten Lithium-Ionen-Akkus ist Vorsicht geboten. Sollte sich der Akku verformt und aufgebläht haben oder tritt eine Flüssigkeit aus, darf dieser unter keinen Umständen weiterverwendet werden.
4. Thermische Einflüsse
Wie lagert man Lithium-Ionen-Akkus am besten?
Extreme Temperaturschwankungen, die sich von der empfohlenen Lagerungstemperatur unterscheiden, können einem Akku stark zusetzen. Hitzequellen wie direkte Sonneneinstrahlung, Heizkörper oder offenes Feuer können zu einer thermischen Überlastung des Lithium-Ionen-Akkus führen. Auch Kälte im Winter stellt ein Brandrisiko dar: Wird z. B. ein E-Bike über die Wintermonate unbeaufsichtigt im Keller gelassen, kann die Elektrolytflüssigkeit im Akku durch die niedrige Temperatur beschädigt werden und bei erneutem Aufladen zu einer Explosion führen. Akkus werden bestenfalls bei 50-70% der Ladekapazität und einer optimalen Raumtemperatur von 5°C bis 10°C gelagert.
Was tun, wenn der Lithium-Ionen-Akku brennt?
Wie löscht man einen Lithium-Ionen-Akku-Brand?
- Feuerwehr rufen
- Bis dahin: Wasser ist das Mittel der Wahl
- Wenn vorhanden: Lithium-Ionen-Feuerlöscher einsetzen
- Raum verlassen – Entstehung giftiger Dämpfe möglich!
Wenn es trotz richtiger Lagerung und Umgang des Akkus zum Ernstfall kommt, ist auf jeden Fall die Feuerwehr zu rufen. Zwar können kleine Gegenstände wie Smartphones, Spielsachen & Co mit viel (!) Wasser geflutet werden, bei größeren Objekten wie E-Bikes oder E-Scooter wird dies jedoch nur bedingt funktionieren. Das Ersticken der Flamme oder sonstigen Löschmitteln hat keine Wirkung, da die chemischen Prozesse gekühlt werden müssen. Die einzige Ausnahme stellen spezielle Feuerlöscher für Lithium-Ionen-Akkus dar. Wenn möglich, sollte der Akku aus der Wohnung geschaffen werden, damit sich das Feuer nicht auf andere Gegenstände übertragen kann. Achtung: Beim Brand von Lithium-Ionen-Akkus entstehen gesundheitsgefährdende Dämpfe!
Wie entsorgt man alte und beschädigte Akkus?
Lithium-Ionen-Akkus gehören auf keinen Fall in die Mülltonne! Wenn sich unterschiedliche Pole versehentlich berühren, kann es zu einer gefährlichen Explosion kommen. Richtig entsorgt sind alte und beschädigte Lithium-Ionen-Akkus bei speziellen Wertstoffsammelzentren bzw. können sie auch bei Elektro-Fachgeschäften retourniert werden. Dabei sollten die Batteriepole zur Sicherheit abgeklebt werden.