Hochwasserschutz bei Haus und Eigenheim

Zuletzt aktualisiert am 1 Aug, 2023 | Ratgeber, Ratgeber zu Wasserschaden

Heftiges Unwetter, Starkregen oder Hochwasser – der Traum vom Eigenheim kann sich in solchen Momenten schnell zum Alptraum entwickeln. Hausbesitzer, die von solchen zerstörerischen Wassermengen unvorbereitet überrascht werden, müssen mit kostspieligen Hochwasserschäden rechnen. Um diese so gut wie möglich verhindern zu können, haben wir für Sie einige vorbeugende Hochwasserschutz-Maßnahmen und Tipps zur Risikoerkennung zusammengestellt. Gerne beraten wir Sie auch bei einem persönlichen Gespräch, welcher individuelle Hochwasserschutz optimal für Ihr Haus oder Ihre Wohnung geeignet ist.

Hochwasser-Risiko erkennen

Bevor Sie sich mit den verschiedenen Möglichkeiten des Hochwasserschutzes für Privathäuser auseinandersetzen, sollten Sie sich zuerst im Klaren über die Risikofaktoren für Hochwasserschäden in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung sein.

Hochwasser stellt insbesondere in Wohngebieten nahe Gewässern ein großes Risiko dar. Da Österreich von unzähligen Gebirgsketten durchzogen ist und sich der Hauptsiedlungsraum vorwiegend in unmittelbarer Nähe von Flüssen und Gewässern befindet, ist das Hochwasserrisiko entsprechend groß. Mit Hilfe von Frühwarnsystemen, Wassermeldern und Erfahrungswerten in Risikogebieten kann man sich als Hausbesitzerin und Hausbesitzer auf drohenden Wassereintritt vorbereiten. Anders sieht das Ganze bei Starkregen aus. Dieser ist nämlich wesentlich schwieriger vorherzusehen. Risiken durch Starkregen können durch spezielle Regen-Apps, Wetter-Apps, Warnungen in den Nachrichten oder Gefahren-Sirenen erkannt werden.

Vertrauen Sie ebenfalls Ihrem Bauchgefühl: Sollte der Wasserspiegel von Gewässern nahe Ihres Hauses gefährlich hoch steigen, ist es besser, vorsorgliche Maßnahmen zu treffen, um sein Hab und Gut im Ernstfall vor teuren Schäden zu bewahren

 

Was ist Hochwasserschutz bei Häusern?

Hochwasserschutz wird heutzutage immer wichtiger. Nicht selten kommt es zu Überflutungen in der Nähe von Flüssen oder Seen. Beim Hochwasserschutz für Häuser und Wohnungen unterscheidet man zwei Arten der Maßnahme gegen den Wassereintritt:

1. Baulicher Hochwasserschutz

Beim baulichen Schutz gegen Hochwasser werden bereits bei der Errichtung des Eigenheims Maßnahmen eingeplant, welche im Ernstfall einige Zeit ausreichenden Schutz gegen die Wassermassen bieten.

2. Nachträglicher, mobiler Hochwasserschutz

Eine Alternative bzw. Ergänzung zum baulichen Hochwasserschutz sind nachträgliche, mobile Hochwasserschutz-Systeme, welche im Ernstfall vor dem Wassereintritt in ihrem Eigenheim aufgebaut werden können, wie beispielsweise Balken, Sandsäcke oder automatische Hochwasserschutzsysteme.

 

Hochwasserschutz-Beratung & finanzielle Vorsorgemöglichkeiten

Welcher Hochwasserschutz ist für mein Eigenheim der Richtige?

Diese Frage lässt sich nicht allgemein beantworten, da je nach Wohnort unterschiedliche Grundwasserstände und Gefahren vorherrschen. Auskunft über passende, ortsübliche Hochwasserschutz-Maßnahmen sowie eine Beurteilung Ihrer individuellen Situation und relevanten Schutzmaßnahmen – egal ob fest im Haus verbaut oder mobil für Notsituationen – erhalten Sie lokal bei Ihrer Gemeinde, Länder- und Baubehörde.

Gibt es Förderungen vom Staat zur Errichtung eines baulichen Hochwasserschutzes?

Ja, der Antrag zur finanziellen Unterstützung solcher Bauvorhaben ist bei der Bundesbauverwaltung (BWV) des Landes einzureichen. Diese wird die notwendigen Voraussetzungen zur Genehmigung Ihres Antrags überprüfen.

Welche Teile und Bereiche von Ihrem Haus sind am stärksten von Hochwasser betroffen?

  1. Türen
    Gibt es spezielle Türen zum Hochwasserschutz? Ja, es gibt spezielle Hochwasserschutz-Türen, welche Hochwasser bis zu einer Höhe von 3-4 Meter standhalten können. Diese sind aufgrund eines speziellen, doppelwandigen Türsystems und nach außen schließenden Zylindern besonders robust. Insbesondere Kellertüren sind aufgrund der Lage sehr anfällig für Hochwasser. Dabei können kostenintensive Schäden entstehen, weswegen Sie unbedingt darauf achten sollten, eine Hochwasserschutz-Türe bei Ihrem Keller einzubauen.
  2. Fenster
    Wie auch die Kellertüre, sind vor allem Kellerfenster schon bei geringen Wassermengen sehr anfällig dafür, undicht zu werden. Spezielle Hochwasserschutzfenster halten hohem Wasserdruck bis zu 2 Meter stand. Durch eine Lüftungsklappe kann im Alltag weiterhin Luft im Keller zirkulieren. Diese wird bei drohendem Hochwasser manuell bzw. automatisch geschlossen.
  3. Garage
  4. Einfahrt

Weitere bauliche Hochwassermaßnahmen zum Objektschutz sind unter anderem mobile Aluminiumwände zum Landschaftsschutz, wasserdichte Wannenfundamente, Kanal-Rückstauschutz und wasserbeständige Baustoffe. Zudem kann durch eine Verlegung von Elektrik & Heizanlagen in die oberen Etagen des Gebäudes Gefahren und Schäden vorgebeugt werden. In besonders gefährdeten Wohngebieten sollte jedenfalls überlegt werden, ob beim Bau des Hauses nicht auf die Errichtung eines unterirdischen Keller verzichtet und stattdessen auf einen ebenerdigen Keller gesetzt wird.

 

Vorsorgliche Maßnahmen zum Hochwasserschutz

Wenn Sie in einem Risikogebiet für Hochwasser leben, sollten Sie bereits bei der Errichtung und Planung Ihres Hauses an den Kauf bzw. die Installation von geeignetem Hochwasserschutz denken. Natürlich kann man niemals mit Sicherheit vollständig gegen Hochwasser geschützt sein, da jede Schutzvorrichtung bei zu großer und langer Belastung nachgeben könnte. Man kann aber die schlimmsten Schäden mit den richtigen Hochwasserschutz-Maßnahmen weitgehend abwenden. Mit den richtigen Materialien und Schutzmaßnahmen sind Sie vor Starkregen und Hochwasser geschützt. Folgende Komponenten können sich beispielsweise als Hochwasserschutz-Systeme für Ihr Eigenheim eignen:

  • Wasserdichte Fenster und Türen
  • Einbau von Rückstauventilen bei Kanälen
  • Wahl von wasserdichten Materialien für Boden und Wände
  • Montage von Wasserschwellen
  • Installation von Wasserumleitungen
  • Leichte Erhöhung des Eingangsbereiches

Erste Hilfe bei Hochwasser: Schutzmaßnahmen im Ernstfall

Wenn eine akute Gefahr für Hochwasser oder Starkregen angekündigt wurde, gilt es, keine Zeit zu verlieren. Sandsäcke, Alu-Dammbalken, Wasserkissen, Schläuche & Co sind beim Hochwasserschutz Ihr bester Freund, um kostspielige Schäden im Innenbereich und außerhalb Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung zu verhindern. Die folgenden Maßnahmen können in Akutsituationen Schäden vorbeugen:

  • Offene Fenster, Türen, Garageneinfahrten & weitere Öffnungen schließen
  • Mobile Abdichtungsvorrichtungen bzw. Verschlusselemente anbringen
  • Baulichen Hochwasserschutz aktivieren
  • Wertvolle Gegenstände in Sicherheit bringen (z.B. In obere Stockwerke, zu Verwandten/Bekannten bringen, etc.)
  • Elektronische Geräte abschalten und abstecken vom Stromkreislauf
  • Schutzmaßnahmen für Hausbewohner kommunizieren (Notfallrucksack packen, Gummistiefel/feste Schuhe anziehen)
  • Pumpen regelmäßig von Profis kontrollieren lassen
  • Hochwasserwarnungen & Tipps von Einsatzkräften beachten

Finanzielle Rücklagen & Versicherung für Hochwasserschutz

Sollte Ihr Eigenheim von Hochwasser betroffen sein, ist es Zeit, sich um die Schadensbehebung zu kümmern. Sollten Sie in risikoreichen Gebieten leben, wo Hochwasser keine Seltenheit ist, ist eine Versicherung gegen Hochwasserschäden dringend anzuraten. Außerdem sind finanzielle Rücklagen für den Ernstfall empfehlenswert, wenn sie EigenheimbesitzerIn sind. Diese können auch bei anderen Schäden wie beispielsweise Feuerschäden oder sonstigen Wasserschäden äußerst hilfreich sein.

Als Vorsorge gegen den Ernstfall sollten Sie eine Gebäudeversicherung gegen Elementarschäden bzw. Hochwasser abschließen. Schadensfälle sollten Sie umgehend Ihrer Eigenheim- bzw. Haushaltsversicherung mitteilen. Überprüfen Sie vorsorglich Ihren Vertrag, ob und in welcher Höhe ein Hochwasserschäden von Ihrer Versicherung gedeckt wird. Falls es doch zu einem Wassereintritt kommen sollte, hilft SOLUTO sofort bei der Sanierung des Wasserschaden.

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